Internationales Projekt startet in Schmerwitz / Potsdam-Mittelmark
Exile Media Hub Brandenburg - das neue Zuhause für geflüchtete Medienschaffende in der Gemeinde Wiesenburg/Mark ist nun eröffnet
In Schmerwitz startet ein besonderes Projekt für Geflüchtete
Ein neues Zuhause für geflüchtete Medienschaffende - "Exile Media Hub Brandenburg"
In Schmerwitz ist nun ein neuer Ort für JournalistInnen, DesignerInnen, FotografInnen, PodcasterInnen und IllustratorInnen entstanden, deren Leib und Leben in ihrer Heimat bedroht ist und die nach Deutschland geflohen sind, um hier ihre Arbeit in Sicherheit fortzusetzen. Die Medienschaffenden werden dabei unterstützt, aus dem Exil ihre Zielgruppen in ihren Heimatländern weiterhin zu erreichen und sich mit der deutschen Medien- und Kreativszene zu vernetzen.
Zur Eröffnung strömten etwa 70 interessierte Besucheruinnen und Besucher in das Haus, auf der Terrasse stellten sich die neuen Bewohnenden den Gästen vor, nachdem Klaas Glenewinkel vom Projektträger MICT den Wiesenburger Bürgermeister Marco Beckendorf und den Sozialdezenenten Bernd Schade sowie die vielen Netzwerkpartner begrüßt hatte. Auch Birgit Kaiser, die Ortsvorsteherin, war gekommen und sichtlich angetan von der positiven Stimmung rund um das neue "Haus 5" in Schmerwitz, in das nun kreatives Leben eingezogen ist.
Bernd Schade, Sozialdezernent im Landkreis Potsdam-Mittelmark freut sich, dass das gemeinsame Projekt des Landkreises mit MiCT nun endlich starten kann: „Die Zusammenarbeit mit MiCt bietet die Chance, dass geflüchtete Menschen, die in der Medienwelt tätig sind, bereits in der Gemeinschaftsunterkunft an Weiterbildungen teilnehmen und arbeiten können. Wir versprechen uns von diesem in Brandenburg einmaligen Pilotprojekt deutlich bessere Startbedingungen für die geflüchteten Menschen und eine schnellere Integration.“
Das Exile Media Hub bietet zunächst bis zu 30 Menschen ein erstes Zuhause zum gemeinsamen Leben, Lernen und Arbeiten. Schnelles Internet, Studios für Podcast- und Videoproduktionen, Co-Working, sowie Räume für Yoga, Ausstellungen und Konferenzen stehen auch den Nachbarn im Ort Schmerwitz zur Verfügung. Veranstaltungen und Kulturevents sind geplant und auch BesucherInnen aus Brandenburg und Berlin sind herzlich willkommen.
Ein innovatives Bildungsprogramm wird ins Leben gerufen, um den BewohnerInnen den Zugang zu den neuesten Technologien im Bereich der generativen Künstlichen Intelligenz (KI) zu ermöglichen. Das speziell auf Medienschaffende im Exil zugeschnittene Programm bietet ein umfassendes Training zum Einsatz von KI in der Medienproduktion, Programmierung, Datenanalyse und im Kampf gegen Desinformation. Ziel des Programms ist es, den TeilnehmerInnen das nötige Wissen und die Fähigkeiten zu vermitteln, um ihre Karrierechancen in der modernen Medienindustrie zu verbessern.
“Die Lage der Pressefreiheit hat sich weltweit massiv verschlechtert, vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern. Medienschaffende sind oft gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Im Exile Media Hub Brandenburg können MedienmacherInnen im Exil gemeinsam leben, produzieren und die Menschen vor Ort weiterhin erreichen“, sagt Klaas Glenewinkel, Geschäftsführer von MiCT.
Die BewohnerInnen werden Mitglieder im Fellowship for Critical Voices, einem weltweiten Schutzprogramm von MiCT und einer Community von mehr als 500 JournalistInnen.
Über das Projekt
MiCT ist eine gemeinnützige Organisation, die seit 20 Jahren JournalistInnen und Medienschaffende aus Konfliktregionen und Entwicklungsländern unterstützt und zusammen mit dem Landkreis Potsdam-Mittelmark dieses innovative Projekt für Geflüchtete in Brandenburg betreibt. Projektpartner sind die Gemeinde Wiesenburg/Mark sowie das Coconat in Klein Glien.
Das Projekt wird zunächst bis Ende des Jahres vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg und Amazon gefördert. MiCT betreibt bereits Exile Media Hubs in Berlin sowie in der Ukraine, Pakistan, Thailand, Tunesien, Georgien und Kenia in Zusammenarbeit mit der UNESCO, dem Auswärtigen Amt, dem JX Fund und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Hannah-Arendt-Initiative.
Der Projektträger ist das MiCT (Migration in Cooperation and Transition)
Kontakt:
Johanna Ickert
johannaickert@mict-international.org
www.mict-international.org