Neue Beauftragte im Kreis Potsdam-Mittelmark
Vorgestellt: Das Büro für Chancengleichheit, Vielfalt und Senioren...
Die drei Beauftragten sind gemeinsam im Büro für Chancengleichheit, Vielfalt und Senioren im Landkreis Potsdam-Mittelmark tätig. Es handelt sich dabei um die Integrationsbeauftragte Steffi Randig, die Gleichstellungsbeauftragte Dr.in Fatma Haron und die Beauftragte für Menschen mit Behinderung Lisa Weyhrich. Alle drei Frauen sind Ansprechpartnerinnen für Menschen im Landkreis, die keine große Lobby haben - und denen droht, diskriminiert und ausgeschlossen zu werden.
Dr.in Fatma Haron ist promovierte Sozialwissenschaftlerin mit den Schwerpunkten Vergangenheitsaufarbeitung, kritische Migrationsforschung und Marginalisierung unter Gender-Aspekten. Zuletzt war sie wissenschaftliche Senior Projektmanagerin am Austrian Center for Peace. Seit Anfang Oktober 2024 ist die Potsdamerin nun Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises. Sie ist ansprechbar für Menschen, die sich am Arbeitsplatz wegen des Geschlechtes diskriminiert fühlen. Haron berät und organisiert Veranstaltungen zum Thema Gleichstellung, wie die Fachtagung zum Frauentag im März im Rahmen der Brandenburgischen Frauenwochen.
„Das war für mich schon eine Umstellung vom wissenschaftlichen Betrieb hinein in die Verwaltung. Ich betrete also Neuland“, sagt sie. Ein zentraler Schwerpunkt für sie ist der intersektionale Feminismus. Er beschreibt den Kampf gegen Diskriminierung von Frauen, die auf mehreren Gebieten Diskriminierung erfahren. Wie etwa gleichzeitig wegen ihrer Hautfarbe, ihres Glaubens und des Umstandes, dass sie eine Behinderung haben. „Das Konzept Intersektionalität hilft einem, diese unterschiedlichen Facetten zu sehen“, so Haron.
Lisa Weyhrich ist seit Januar 2022, mit rund eineinhalb Jahren Elternzeit Unterbrechung, die Beauftragte für Menschen mit Behinderung. Auch sie, die studierte Juristin, kam aus der Wissenschaft in die Verwaltung. Neben dem Studium hat sie an ihrer Universität Kommilitoninnen und Kommilitonen dabei beraten, welche Ausgleiche sie im Studienalltag wegen ihrer Behinderung bekommen können.
Sie hat an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder studiert. „Ich war schon immer an sozialen Themen interessiert und daran, Benachteiligungen auszugleichen“, sagt Weyhrich. Ihre Erfahrungen lehrten sie: Werkstätten für Menschen mit Behinderung und Schulen mit einem Förderschwerpunkt sind nicht für alle der richtige Weg, manchen mag der geschützte Rahmen helfen, aber einige werden dadurch isoliert.
Über ihre Aufgaben als Beauftragte sagt sie: „Neben sozialen Fragen stehen Verfahren beim barrierefreien Bauen und Verkehrsthemen auf meiner Aufgabenliste.“ Mit einer neuen Checkliste für Bauvorhaben soll die Arbeit in diesem Bereich erleichtert und beschleunigt werden.
Die Dritte im Bunde ist die Integrationsbeauftragte Steffi Randig. Die Diplom-Sozialpädagogin war zuvor rechtliche Betreuerin beim Betreuungsverein Lebenshilfe Brandenburg e. V. für Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen. Zunächst vertrat sie Lisa Weyhrich als Beauftragte für Menschen mit Behinderung. „Mich für eine ganze Gruppe einzusetzen und zu versuchen, Dinge zu verbessern, statt nur für einen Menschen, das war für mich der nächste Schritt“, sagt Randig. Im Mai 2024 wurde sie Integrationsbeauftragte. „Vieles, was mich in meinem Leben so bewegt hat, lässt ich mich auch mit der Aufgabe gut identifizieren“, sagt Randig.
Vorurteile gegenüber Menschen anderer Nationalität habe sie stets hinterfragt. „Als Integrationsbeauftragte kann ich diese Erfahrungen aufgreifen“, sagt Randig. „Ich möchte Brücken schlagen zwischen der Verwaltung und den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises. Egal, ob es Wissenschaftler sind aus Amerika oder Saisonarbeiter aus Polen und Rumänien oder Menschen, die aus der Ukraine, aus Syrien, aus Afghanistan geflüchtet sind. Es verbindet sie alle das Menschsein.“
Alle drei Frauen haben zwar ihre eigenen Wirkungskreise, arbeiten aber im gemeinsamen Büro für Chancengleichheit, Vielfalt und Senioren eng zusammen. „Wir behandeln alle drei Querschnittsthemen“, sagt Lisa Weyhrich. „Wir haben verschiedene Perspektiven auf den gleichen Menschen“, ergänzt Steffi Randig. Ziel ist es aber auf jeden Fall, gemeinsame Projekte anzustoßen.
Als nächster Schritt sind die Beiräte für Integration und für Menschen mit Behinderung im Landkreis Potsdam-Mittelmark zu bilden. Für beide Gremien sind ausreichend Kandidatinnen und Kandidaten gefunden, sodass in diesem Frühjahr ein weiteres Sprachrohr für zugewanderte Menschen sowie für die Belange Behinderter entstehen wird.
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