21.07.2020 15:06 Kategorie: Aktuelles, Freizeit und Tourismus

Heidelbeersaison 2020 in Klaistow gestartet

Auf dem Spargel- und Erlebnishof in Klaistow wurde Anfang Juli 2020 die diesjährige Heidelbeersaison eingeläutet


Ernst-August Winkelmann und die Beelitzer Spargelkönigin mit einem Korb voller Heidelbeeren
Aufgrund der Corona Abstandsregeln hatte Hofchef Ernst-August Winkelmann alles so organisiert, dass die vielen Gäste in gebührender Entfernung voneinander direkt an der Selbstpflückanlage Platz nehmen konnten. Zur Eröffnung waren der erste Beigeordnete des Landkreises Christian Stein, der stellv. des Bürgermeisters der Stadt Beelitz Herr Zado sowie der der Präsident des Gartenbauverbands, Klaus Henschel, zur Saisoneröffnung nach Klaistow gekommen.
In den letzten Jahren haben sich nach Angaben des Gartenbauverbandes  in Brandenburg 25 Betriebe auf den Anbau von Kulturheidelbeeren spezialisiert. Inzwischen hat die Heidelbeere dem Sanddorn den 1. Rang abgelaufen.
Die Kulturheidelbeeren waren im Jahr 2019 mit 387 Hektar erstmals die dominierende Strauchbeerenart. Gegenüber 2018 gab es eine Anbauerweiterung um 17 Prozent. Der durchschnittliche Ertrag lag 2019 bei 39,3 Dezitonnen pro Hektar (dt/ha). Das bedeutet ein leichtes Plus von 5 dt/ha gegenüber dem Jahr 2018. Auch 2020 erwarten die Erzeuger trotz einiger Frostschäden ähnliche Erträge. Die Saison wird voraussichtlich im September enden.

Die in Brandenburg angebauten Heidelbeeren stammen den Angaben zufolge von einer nordamerikanischen Wildform ab. Im Gegensatz zu den heimischen kleineren Blaubeeren wachsen die dickeren Kulturheidelbeeren an bis zu zwei Meter hohen Sträuchern und haben eine blaue Schale und helles Fruchtfleisch. Ein Strauch kann einen Ernteertrag von vier bis zehn Kilogramm erbringen. Der 1. Beigeordnete und stellv. Landrat Christian Stein betonte in seinen Ausführungen, dass die Corona-Krise dazu geführt hat, dass inzwischen mehr Menschen über die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft, in der Tierhaltung und im Gemüse-und Obstanbau nachdenken. Insbesondere der Umgang  mit  landwirtschaftlichen Erzeugnissen,
Wie werden diese produziert,
Wo kommen sie her  und
Was kosten diese

spiele beim Konsumenten eine Rolle. . Zum Thema Nachhaltigkeit führte Stein eine Reihe von Überlegungen an. u.a. sieht er Nachhaltigkeit  auch in der der Lieferkette:
Unternehmen sind insbesondere beim Handel mit Lebensmitteln und anderen frischen Produkten auf die Abstimmung von Entscheidungen mit Partnern in der Lieferkette angewiesen. Für den Verbraucher ist es wichtig, zurückverfolgen zu können, wo kommt das Lebensmittel her. Kleine Wirtschaftskreisläufe  oder die Direktvermarktung ab Hof gewährleisten Rückverfolgbarkeit, Lebensmittelsicherheit und Frische.
Aus der Einkaufslandschaft in Potsdam-Mittelmark sind die Direktvermarkter, die ihre handwerklich selbst erzeugten Lebensmittel direkt ab Hof oder auf Märkten anbieten, deshalb nicht mehr wegzudenken.

Die Bevölkerung, insbesondere Menschen aus den nahe gelegenen Großstädten wie Berlin und Potsdam nehmen dieses einzigartige Angebot gerne an, denn die Produkte sind an Frische und Qualität nicht zu übertreffen und bieten eine schmackhafte Alternative zur industriell hergestellten Massenware. Durch den persönlichen Kontakt zum Erzeuger ist die Produktion der bäuerlichen Betriebe transparent und nachvollziehbar und schafft eine Vertrauensbasis. Der Kunde unterstützt durch den Einkauf beim Erzeuger vor Ort den Erhalt des ländlichen Raumes.
„Außerdem bleibt die Wertschöpfung im Landkreis, denn durch die Herstellung der heimischen Lebensmittel entstehen Arbeitsplätze oder werden bestehende gesichert und unsere Kulturlandschaft wird als Lebens-Erholungs-, und Freizeitraum erhalten“, so Stein.
 
Die abschließenden Worte kamen von Ernst-August Winkelmann, Inhaber des Spargelhofes Klaistow: „Trotz des Frostes in diesem Jahr hoffen wir auf ein positives Ernteergebnis von über 800 t auf unseren 150 hektargroßen Feldern.“
In diesem Zusammenhang dankte er auch dem großen Engagement der Bundesregierung, die sich vehement dafür eingesetzt habe, Erntehelfer aus Polen und Rumänien bereits für die Spargelernte, trotz der Corona-Krise, ins Land zu bekommen. Auch viele deutsche Helfer hätten sich bereits bei der Spargelernte engagiert. Ein großes Lob an seine fleißigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rundete seine Rede ab.  Der Spargelhof Klaistow bietet während der Heidelbeerzeit eine Vielzahl von Produkten und Gerichten, in denen die blaue Beere verarbeitet wird. Diese können mittwochs und sonntags beim Heidelbeer-Buffet ausgiebig geschlemmt werden. Im Hofladen können Heidelbeerprodukte wie Marmelade, Bier, Honig, Schokolade, Sirup, Secco und Direktsaft  u.v.m. gekauft werden. Die dicht am Hof liegenden Heidelbeerfelder laden zur Selbstpflücke an den mannshohen Sträuchern ein. Die Saison dauert bis September und wird dann von der Kürbiszeit  abgelöst. 

Weitere Bilder

Der stellv. LR Christian Stein während seiner Grußworte
Ernst-August Winkelmann mit Ehefrau Antje und Moderator Ingo Dubinski

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