10.11.2022 14:22 Kategorie: Aktuelles, Landkreis und Verwaltung

Eigentümerstrukturen der Klinik Ernst von Bergmann Bad Belzig gGmbH auf dem Prüfstand

Pressegespräch über die Zukunft und die Beteiligung des Landkreises an der Klinik Ernst von Bergmann Bad Belzig


v.l.n.r. OB Mike Schubert, Geschäftsführer Hans-Ulrich Schmidt, LR Marko Köhler
Vorbereitung der gemeinsamen Hauptausschusssitzung der Stadt Potsdam und des Landreises Potsdam-Mittelmark

Am 10. November 2022 besuchte der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam die Kreisstadt Bad Belzig, um in einem gemeinsamen Pressegespräch über die Zukunft und die Beteiligung des Landkreises an der Klinik Ernst von Bergmann Bad Belzig zu informieren. Vertreten war auch der Geschäftsführer des Klinikums Ernst von Bergmann Hans-Ulrich Schmidt. Alle Beteiligten hatten bereits im Vorfeld gemeinsame Gespräche geführt, um auszuloten, wie die Chancen für Verhandlungen über gesellschaftsrechtliche Anpassungen der Klinik Ernst von Bergmann Bad Belzig stehen. In einer gemeinsamen Kreisausschuss- bzw. Hauptausschusssitzung von Potsdam-Mittelmark und der Stadt Potsdam am 15. November 2022 soll eine entsprechende Beschlusslage geschaffen werden, um die Verhandlungen mit konkreten Vorgaben fortsetzen zu können. Landrat Köhler betonte, dass die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum eine ganz wesentliche Bedeutung für die wachsende Region habe. Daher sei es nur verantwortlich, sich über mögliche Verbesserungen der gesundheitlichen Infrastruktur rund um Bad Belzig Gedanken zu machen. Die bisher geführten Gespräche waren vertrauensvoll und von Konsens geprägt. Der wirtschaftliche Aspekt ist bei einem Krankenhausbetrieb von gravierender Bedeutung. Hintergrund sind die von Land und Bund gesetzten Rahmenbedingungen, die gewünschten Angeboten jedoch sehr enge Grenzen setzten.
Landrat Marko Köhler: „Die Kosten für den Kauf weiterer Gesellschafteranteile sind noch völlig unklar. Sollte es ein JA für den Erwerb geben, dann muss alles zu Prüfende auf den Tisch.“ 

Oberbürgermeister Mike Schubert blickte auf den Einstieg des Klinikums Ernst von Bergmann vor knapp 10 Jahren zurück. Das Engagement habe sich gelohnt, die medizinische Versorgung konnte gesichert werden und ist auf einem hohen Level. Rückblickend kann man sagen, dass diese Maßnahme erfolgreich war und ein Beleg für eine gelungene interkommunale Zusammenarbeit ist. Aus Sicht des Oberbürgermeisters ist es zwingend notwendig, dass der Landkreis und die Stadt auch weiterhin kooperieren. Die aktuellen Rahmenbedingungen für den Betrieb von Krankenhäusern und die zu erwartende Strukturreform als auch die künftigen Herausforderungen des Klinikalltags wie z.B. der Fachkräftemangel, lassen der öffentlichen Hand keine andere Wahl. „Wir müssen an einem Strang ziehen, um Häuser in öffentlicher Hand überhaupt erhalten zu können“, so Schubert weiter. Geschäftsführer Hans-Ulrich Schmidt betonte das gute Zusammenwirken in der Gesellschaft und die Vorteile der Zusammenarbeit für die Bürgerinnen und Bürger.
Gerade die Corona-Zeit habe bewiesen, dass das Zusammenspiel beider Häuser ausgezeichnet funktioniere, u.a. in der Verteilung von Patientinnen und Patienten.
Schmidt verwies außerdem auf die dauerhaft großen Herausforderungen, unter den gegebenen Rahmenbedingungen eine erstklassige medizinische Versorgung sicherzustellen. Dabei helfe die Vernetzung der Angebote im Konzern auch eine Wirtschaftlichkeit darzustellen. Dies betrifft neben der Digitalisierung der Prozesse auch die Rotation der medizinischen Fachkräfte oder die Anschaffung kostenintensiver Medizintechnik wie beispielsweise ein fahrbares MRT. Thema des Pressegespräches war auch die Diskussion um die vor Jahren geschlossene Geburtenstation in Bad Belzig. Alle 10 Jahre müssten getroffenen Entscheidungen auf den Prüfstand, da gerade demografische Bedingungen anders verlaufen könnten, als geplant. So wurde vereinbart, die Entwicklung der Geburtenzahlen in der Region zu ermitteln, um das Thema der Geburtshilfe vor Ort noch einmal unter Beachtung der Vorgaben des Landes zu erörtern.

Grundsätzlich waren sich alle 3 Partner darüber einig, dass man auch zukünftig partnerschaftlich und auf Augenhöhe agieren möchte!
Insbesondere auch in der Gremienarbeit, gesetzt dem Fall des Erwerbs weiterer Gesellschafteranteile durch den Landkreis Potsdam-Mittelmark.

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v.l.n.r. OB Mike Schubert, LR Marko Köhler, Geschäftsführer Hans-Ulrich Schmidt während des Pressegespräches

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