11.10.2017 10:21 Kategorie: Aktuelles

Projekt Jobcoaches für Flüchtlinge im Jobcenter MAIA angelaufen

Der Kreistag hat im Rahmen der Zuwanderungsstrategie das Projekt „Jobcoaches für Flüchtlinge“ im Jobcenter MAIA beschlossen. Das Projekt hat am 01.07.2017 begonnen und wird zwei Jahre laufen.


Ausbildung im Einzelhandel: Geschäftsinhaberin beantwortet Fragen eines jungen Flüchtlings zur Warenkunde
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Der Kreistag hat im Rahmen der Zuwanderungsstrategie das Projekt „Jobcoaches für Flüchtlinge“ im Jobcenter MAIA beschlossen. Das Projekt hat am 01.07.2017 begonnen und wird zwei Jahre laufen. Drei Jobcoaches wurden an den MAIA-Standorten Bad Belzig, Werder/Havel und Teltow eingestellt.  Die Jobcoaches betreuen jeweils 50 Flüchtlinge, die schon ein Sprachniveau von B 1 erreicht haben. Durch den geringen Betreuungsschlüssel ist eine intensive und sehr individuelle Betreuung möglich. Mit jedem Teilnehmer wird ein Integrationsplan erarbeitet und die Jobcoaches stehen auch während einer Maßnahmeteilnahme und nach einer Arbeitsaufnahme Trägern, Arbeitgebern und den Flüchtlingen noch beratend zur Seite. Das ist wichtig, weil auf Grund kultureller Unterschiede insbesondere nach der Arbeitsaufnahme verschiedenste Probleme im Betrieb entstehen können. Ziel des Projektes ist es, 25 % der Teilnehmer in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung oder eine Ausbildung zu integrieren. 
   

Der Weg zum beruflichen Neuanfang für Flüchtlinge in Potsdam-Mittelmark

Es ist für Migranten nicht immer leicht, einen Job in Deutschland zu finden. Die MAIA unterstützt die im Jobcenter betreuten Flüchtlinge durch intensive Beratung und geeignete Maßnahmen auf ihrem Weg in den deutschen Arbeitsmarkt. Ziel der MAIA ist es, in diesem Jahr mindestens 10 % der erwerbsfähigen Flüchtlinge in eine Ausbildung oder eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu integrieren. Aktuell liegt die Integrationsquote schon bei 9,4 %. Die wichtigste Voraussetzung, um einen Job zu finden, sind in aller Regel deutsche Sprachkenntnisse. Alle anerkannten Flüchtlinge haben Anspruch auf die Teilnahme an den Integrations- und Sprachkursen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Oberste Priorität hat deshalb für die MAIA, dass die Flüchtlinge zunächst erfolgreich einen Sprachkurs absolvieren. Wenn nach Abschluss des Sprachkurses ausreichende Deutschkenntnisse vorhanden sind, steht die Anerkennung von Schul- und Berufsabschlüssen aber auch die Kompetenzfeststellung von nicht formell verbrieften Kenntnissen und Fähigkeiten im Mittelpunkt. Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration von geflüchteten Menschen am deutschen Arbeitsmarkt ist schließlich eine gute Zusammenarbeit von unterschiedlichen Akteuren:
  • Intensive und individuelle Beratung und Betreuung durch persönliche Ansprechpartner im Jobcenter,
  • Arbeitgeber, die offen sind für die besonderen Belange von geflüchteten Menschen,
  • Maßnahmeträger, die arbeitsmarktpolitische Maßnahmen speziell für die Zielgruppe der geflüchteten Menschen anbieten,
  • hrenamtliche Unterstützer, die oftmals eine wichtige Unterstützung für die geflüchteten Menschen im komplizierten deutschen System darstellen.


Daten und Fakten

Flüchtlinge, die eine Aufenthaltserlaubnis haben und ihren Lebensunterhalt nicht selbst bestreiten können, haben einen Anspruch auf Arbeitslosengeld II und werden von den Jobcentern betreut. Personen, über deren Antrag noch nicht entschieden ist oder deren Antrag abgelehnt wurde, erhalten Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Im Landkreis Potsdam-Mittelmark beziehen derzeit (Stand 31.08.2017) 769 Personen, die in 392 Bedarfsgemeinschaften leben, Leistungen vom Jobcenter MAIA. Diese Zahl ist seit mehr als einem Jahr relativ konstant, das heißt, Zu- und Abgänge halten sich die Waage.  Von den 392 Flüchtlingsfamilien leben 191 in der Region Bad Belzig, 124 in der Region Teltow, 71 in der Region Werder und 6 in der Region Brandenburg. Etwa die Hälfte der Flüchtlinge, die Leistungen des Jobcenters beziehen, leben in eigenen Wohnungen, die anderen in den Gemeinschaftsunterkünften des Kreises. 80 % der Flüchtlinge im SGB II-Leistungsbezug sind Syrer, 8 % Afghanen und 6 % Eritreer.

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