05.03.2020 16:24 Kategorie: Aktuelles, Landkreis und Verwaltung

Landeshauptstadt Potsdam und der Landkreis Potsdam-Mittelmark wollen Modellregion für 365-Euro-Ticket werden

Landeshauptstadt Potsdam und Landkreises Potsdam-Mittelmark wollen gemeinsam untersuchen, ob ein 365 Euro Jahresticket machbar ist. Dafür haben sie sich beim Bundesverkehrsministerium beworben.


RE 7 am Bahnhof in Bad Belzig
Gemeinsam wollen die Landeshauptstadt Potsdam und der Landkreis Potsdam-Mittelmark die umweltgerechte Mobilität durch einen modernen und einfachen ÖPNV-Tarif in der Region stärken. In einem Schreiben an den Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Andreas Scheuer, haben Oberbürgermeister Mike Schubert und Landrat Wolfgang Blasig deshalb ihr gemeinsames Interesse bekundet, Modellregion für ein 365 Euro Jahresticket zu werden. Das Vorhaben bezieht sich auf Potsdam und seine direkten Nachbarn in Potsdam-Mittelmark, also das Tarifgebiet Potsdam ABC. "Gemeinsam erachten wir das 365-Euro-Jahresticket als ein Tarifziel für unsere Region. Wir wollen vor Ort zeigen, dass eine günstige und einfache Tarifgestaltung den Pendlerinnen und Pendlern einen guten Anreiz bietet, um vom Auto in Busse und Bahnen umzusteigen", so Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert. Potsdam Mittelmarks Landrat Wolfgang Blasig: "Unsere Region ist dafür prädestiniert, die Wirkung eines 365-Euro-Tickets mit besonderen Fokus auf die Stadt-Umland Beziehungen zu untersuchen. Durch die langjährige Zusammenarbeit des Landkreises Potsdam-Mittelmark mit der Landeshauptstadt Potsdam existiert ein umfangreicher Datenbestand, mit dessen Hilfe die Effekte eines umweltfreundlichen Jahrestickets gemessen werden können." Im Rahmen der Beschlüsse des Klimakabinetts ist eine Bundesförderung für zehn Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV in Aussicht gestellt worden. Insgesamt sieht der Bund hierfür 170 Millionen Euro vor, maximal 30 Millionen Euro pro Antragsteller. Modellprojekte sollen neben der Entwicklung attraktiver Tarife wie 365-Euro-Jahrestickets, die Angebots- und Betriebsqualität verbessern sowie die Digitalisierung durch Vernetzung von Auskunfts- und Vertriebssystemen im ÖPNV vorantreiben. In einem zweistufigen Verfahren sollen zunächst entsprechende Projektskizzen eingereicht werden. Nach Bewertung der Skizzen werden ausgewählte Skizzeneinreicher dann zur förmlichen Antragsstellung aufgefordert. Nach der Interessenbekundung lädt die Landeshauptstadt Potsdam nun zur nächsten AG Verkehr Potsdam / Potsdam-Mittelmark ein, mit dem Ziel, diese gemeinsame Projektskizze zu erarbeiten. Die Landeshauptstadt und der Landkreis arbeiten bereits seit vielen Jahren in der AG Verkehr Potsdam / Potsdam-Mittelmark an gemeinsamen Lösungen. Ziel ist es, gerade im Pendlerverkehr des Verflechtungsbereichs eine Verlagerung von Kfz-Fahrten auf die klimafreundlichen Verkehrsmittel zu erreichen. Derzeit pendeln etwa 60 Prozent der in Potsdam Erwerbstätigen aus den Nachbarregionen ein. Der Großteil dieser Einpendler legt den Arbeitsweg, der zumeist weniger als 15 Kilometer beträgt, noch mit dem Auto zurück. Hier stellt der ÖPNV aus Sicht der kooperierenden Verwaltungen eine realistische Alternative dar. In der Arbeitsgruppe sind in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt worden. Durch integrierte und gebietsübergreifende Verkehrskonzepte ist es dabei bereits gelungen, durch konkrete Maßnahmen, wie die Herstellung von P+R-Standorten, die Einrichtung von Busbeschleunigungen oder die Verdichtung von Bustakten, nachhaltige Angebote bereitzustellen und die ÖPNV-Kapazitäten auszubauen.

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