Radverkehr im Fokus - 1500 Teilnehmende bei Onlinebefragung

Die neue Radverkehrsbeauftragte des Landkreises, Melanie Gäbler, möchte Potsdam-Mittelmark noch attraktiver für den Radverkehr machen. Lag der Schwerpunkt bisher bei den touristischen Radwegen, sollen nun auch die Pendlerinnen und Pendler sowie der Schülerverkehr in den Focus rücken.

Für den touristischen Radverkehr ist in den letzten Jahren schon viel erreicht worden. Die Entwicklung der Radverkehrsinfrastruktur soll nun auch andere Zielgruppen erreichen:  Als erster Landkreis im Land Brandenburg hat Potsdam-Mittelmark eine Machbarkeitsuntersuchung für Radschnellwegeverbindungen erarbeitet.

Durch den Fördermittelaufruf der Gemeinsamen Landesplanung Berlin-Brandenburg sind Projekte für länderübergreifende Problemstellungen gesucht worden. Der weiter zunehmende Kfz-Verkehr und die hohe Belastung vor allem der Kommunen im sogenannten Speckgürtel war und ist eine solche Problemstellung.

Berlin hat bereits Planungen auf ihrem Gebiet für Radschnellwege vorgelegt. Damit diese nicht an der Landesgrenze enden müssen, entstand die Zusammenarbeit mit den angrenzenden Kommunen Teltow, Stahnsdorf, Kleinmachnow, Nuthetal, Schwielowsee, Werder (Havel) sowie Potsdam. Die Idee, die geplante Teltow-Kanal-Route und die Kronprinzessinnen-Route über die Grenzen Berlins hinaus in den Landkreis Potsdam-Mittelmark zu verlängern, überzeugte und ermöglichte die Förderung.

Jetzt wurden die Ergebnisse der Untersuchung im Ausschuss für Ordnung, Sicherheit und Verkehr des Landkreises vorgestellt. Die erarbeitete Trasse für eine mögliche Radschnellwege-Verbindung führt über Werder (Havel) – Potsdam – Berlin mit zwei verschiedenen Trassenverläufen – Teltow. In der Untersuchung wurden die geforderten Potentiale von ca. 2.000 Radfahrenden am Tag auf dieser Relation ermittelt, so dass dieser Verlauf auch empfohlen wurde.  

Auf einigen Abschnitten werden die Radschnellwege-Standards insbesondere in Bezug auf notwendige Straßenbreiten nicht zu 80 % eingehalten. Daher konnten einzelne Abschnitte nur als Radvorrangrouten empfohlen werden. Dies gilt auch für Zubringerverkehre aus Michendorf, Nuthetal oder Werder (Havel) zum geplanten Radschnellweg. Die sehr detaillierte Machbarkeitsuntersuchung ist auf der Internetseite des Landkreises unter Online Dienste einsehbar.

Noch nicht abschließend geklärt ist die Umsetzung der vorgeschlagenen Trasse: In der Machbarkeitsuntersuchung wurde empfohlen, dass, wie in anderen Bundesländern auch, die Straßenbaulast das Land übernimmt. Somit wäre das Land Brandenburg zuständig für Bau und Unterhaltung. Bis zu einer neuen gesetzlichen Regelung des Landes gilt es abzuwarten.

Von dem Förderaufruf konnten die genannten Umlandkommunen profitieren, weil es hier um interkommunale Kooperationsvorhaben zur Lösung konkreter Wachstumsprobleme der Region Berlin und des Berliner Umlandes geht.

Radverkehrskonzept in Arbeit

Für den ländlichen Raum ist dagegen die Arbeit am neuen Radverkehrskonzept für den Landkreis wichtig:  Erstmals wird ein Radverkehrskonzept für den Alltagsradverkehr sowie für den touristischen Radverkehr erarbeitet. Gemeinsam mit allen Kommunen, dem ADFC, dem VCD sowie der Radinitiative Potsdam-Mittelmark möchte der Landkreis ein lückenloses Gesamtnetz mit Radschnellwegen/Radvorrangrouten und Neben- und Ergänzungsrouten zur Erschließung der Region erarbeiten.

Bis zum 19. März fand eine Onlinebeteiligung statt, die sich an alle interessierten Radfahrenden richtete. Diese fand große Resonanz: Rund 1.500 Menschen nahmen daran teil. Zusätzlich erfolgt noch eine Befragung der Kommunen sowie aller Schulen im Landkreis mittels eines gesonderten Fragebogens.

Mehr Informationen zum Radverkehr hier

 

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