Geförderter Breitbandausbau in Potsdam-Mittelmark
Die flächendeckende Versorgung mit gigabitfähigen Internetanschlüssen ist als wichtiger Standortfaktor notwendig, um die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in Potsdam-Mittelmark zu stärken. Zudem wird schnelles Internet seit der Pandemie viel stärker für das Homeoffice genutzt und ist deshalb ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des Wohnortes.
Die Bundesregierung fördert deutschlandweit den Ausbau leistungsfähiger Breitbandnetze in den Regionen, in denen ein privatwirtschaftlich gestützter Ausbau bisher noch nicht gelungen ist. Ziel ist es, Anreize für den marktorientierten Aufbau einer zukunftsfähigen Netzstruktur zu setzen. Die Koordination des Ausbaus in Potsdam-Mittelmark erfolgt durch die Kreisverwaltung.
Eine Bestandsaufnahme wurde bis zum Frühjahr 2017 erarbeitet, um die Voraussetzungen für "schnelles Internet" auf dieser Grundlage in Potsdam-Mittelmark zu schaffen. Am 12.09.2019 wurde der Vertrag mit der Telekom Deutschland GmbH mit dem Ziel geschlossen den Ausbau innerhalb von 36 Monaten abzuschließen.
Mit dem Erhalt des Zuwendungsbescheides und dem Abschluss des Vertrages mit der Telekom wurden alle Grundstückseigentümer in den Ausbaugebieten kontaktiert. Dabei stellte man jedoch fest, dass Adressen, die die Förderkriterien erfüllen, nicht gemeldet wurden. Dieser Umstand führte zu der Entscheidung, diese nachträglich aufzunehmen!
Die Folge waren umfangreiche und zeitintensive Nachplanungen, die zur Erhöhung der Gesamtkosten für das Vorhaben und vor allem auch zur Verlängerung des Durchführungszeitraumes führten. Auch das vom Landkreis zur Verfügung gestellte Budget wurde angeglichen. Der Vertrag musste um 12 Monate bis zum 30. September 2023 verlängert werden.
Parallel zum Antragsverfahren wechselten vom Bund beauftragte Partner, was die Bearbeitungszeiten weiter verzögerte. Außerdem war der Auftragnehmer, die Deutsche Telekom GmbH, durch die Auswirkungen der Pandemie von Personalausfällen betroffen und auch die Erreichbarkeit verschiedener Projektpartner war nur eingeschränkt möglich.
Darüber hinaus wirkten sich die Materialbeschaffung sowie der Fachkräftemangel bundesweit zeitlich verzögernd aus. Auch das Einholen von Genehmigungen auf verschiedenen Ebenen stellte sich sehr komplex und langwierig dar. Schlussendlich soll nun die Fertigstellung des gesamten Ausbaugebietes in Potsdam-Mittelmark bis zum 4. Quartal 2024 erfolgen.
FAQs
Wer ist für den Breitbandausbau in Potsdam-Mittelmark verantwortlich?
In einem europaweiten Ausschreibungsverfahren hat sich die Telekom Deutschland GmbH als Bieter durchgesetzt und ist damit für den geförderten Glasfaserausbau als Vertragspartner des Landkreises Potsdam-Mittelmark verantwortlich.
Bekomme ich einen Glasfaseranschluss?
Der geförderte Glasfaserausbau im Landkreis Potsdam-Mittelmark wird mit Mitteln des Bundes, des Landes Brandenburg und des Landkreises realisiert. Dabei hat der Bund eine sogenannte Aufgreifschwelle definiert. Adressen, an denen weniger als 30 Mbit/s vorhanden sind, gelten danach als förderfähig. Die Bestandaufnahme wurde im Jahr 2017 abgeschlossen.
Neben einer Nachfrage bei Ihrem bisherigen Anbieter können Sie auch über den Breitbandatlas des Bundes in Erfahrung bringen, welche Bandbreiten bereits an ihrer Adresse vorhanden sind: https://www.bmvi.de/DE/Themen/Digitales/Breitbandausbau/Breitbandatlas-Karte/start.html
Wenn Sie erfahren wollen, ob Ihre Adresse von dem geförderten Ausbau profitiert, führen Sie den Online-Check durch: www.telekom.de/glasfaser-beauftragung
Ich habe aktuell weniger als 30 Mbit/s, aber gehöre nicht zum Fördergebiet. Warum?
Das kann verschiedene Gründe haben, warum Ihre Adresse nicht zum Fördergebiet gehört, obwohl Sie über weniger als 30 Mbit/s verfügen:
- Bei ihrem oder einem anderen Telekommunikationsunternehmen sind an ihrer Adresse bereits 30 Mbit/s oder mehr verfügbar und diese Adresse ist damit nach den einschlägigen Fördervorgaben nicht förderfähig. Auf den Internetseiten der verschiedenen Telekommunikationsunternehmen können Sie jeweils einen Verfügbarkeitscheck für Ihre Anschrift durchführen.
- Im Rahmen des relevanten Markterkundungsverfahrens hat ein Telekommunikationsunternehmen eine Ausbauabsicht mit mehr als 30 Mbit/s für ihre Adresse mitgeteilt.
- Ihre Anschrift gehört zum sogenannten Hauptverteiler-Nahbereich. Dieser umfasst die Kabelverzweiger im Abstand von 550 Meter Kabellänge um den Hauptverteiler beziehungsweise die örtliche Vermittlungsstelle sowie ebenfalls die Adressen und Anschlüsse, die über diese Kabelverzweiger versorgt sind. Anschlüsse im Hauptverteiler-Nahbereich sind grundsätzlich nicht förderfähig und damit von der Projekterschließung ausgenommen.
- Sie sind „homes passed“ (= „nah am Haus vorbei“) an das TV-Kabelnetz eines Kabel-TV-Anbieters angeschlossen. Das bedeutet, dass der Anbieter ihre Adresse bei Bedarf kurzfristig versorgen kann.
- Ihre Adresse existierte zum Zeitpunkt der Analyse der „weißen NGA Flecken“ im Jahr 2016 nicht.
Was muss ich tun, um einen Glasfaseranschluss zu erhalten?
Jede geförderte Adresse hat vom Landkreis Potsdam-Mittelmark einen Brief mit Informationen zum geförderten Breitbandausbau erhalten. Der „Auftrag zur Herstellung eines Telekommunikationsnetzes in Förder- und Bestandsgebieten“ ist die Voraussetzung, damit die Glasfaser auf Ihr Grundstück gelegt werden darf und lag dem Informationsschreiben bei. Dieser sollte ausgefüllt und unterschrieben zurückgesendet worden sein. Darüber hinaus bestand ab 2021 auch die Möglichkeit zur Online-Beauftragung über einen Link bei der Telekom.
Seit dem 30.06.2022 besteht die Möglichkeit zur kostenfreien Beauftragung nicht mehr. Dennoch ist die Erschließung selbstverständlich möglich. Die Anschlussgebühr in Höhe von 799,95 EUR ist in diesem Fall von Ihnen zu tragen. Bitte wenden Sie sich dazu direkt an den Bauherrenservice der Telekom.
Meine Adresse befindet sich im geförderten Ausbaugebiet. Wann werde ich angeschlossen?
Nach Abschluss der Detail-Netzplanung und Vorliegen aller notwendigen Einzelgenehmigungen je Bauabschnitt wird das Netz sukzessive ausgebaut. Nach aktuellem Baufortschritt soll bis August 2024 der Bau des geförderten Glasfasernetzes abgeschlossen sein. Die einzelnen Ausbaucluster können nach jeweiliger Fertigstellung unabhängig voneinander von der Telekom in Betrieb genommen werden. Dabei richtet sich die Reihenfolge des Ausbaus insbesondere nach technischen, topographischen und logistischen Erwägungen des ausbauenden Telekommunikationsunternehmens Telekom.
Muss ich das Angebot annehmen?
Es besteht selbstverständlich kein Anschlusszwang. Sie müssen das Angebot zur kostenfreien Erschließung nicht annehmen.
Welche Kosten entstehen durch die Erschließung mit Glasfaser?
Die Erschließung mit Glasfaser ist für Sie im geförderten Ausbau kostenfrei.
Muss ich meinen Anbieter wechseln?
Sofern Ihr Anbieter auch ein buchbares Produkt für die neu geschaffene Infrastruktur anbietet, müssen Sie den Anbieter nicht wechseln. Die Erstellung des Hausanschlusses erfolgt unabhängig vom Anschluss eines Vertrages bei der Telekom. Um den Anschluss nutzen zu können, ist jedoch ein entsprechender Vertrag notwendig.
Werden die Privatflächen nach den Anschlussarbeiten wiederhergestellt?
Alle Flächen werden durch das Ausbauunternehmen wiederhergestellt.
Kann der Glasfaseranschluss bei geplantem Hausbau berücksichtigt werden?
Das Projekt „weiße Flecken“ befindet sich in der Abschlussphase. Immobilien, die nach der Erfassung im Jahr 2016 entstanden sind, sich aktuell in der Planung oder bereits im Bau befinden, können leider nicht mehr berücksichtigt werden.
Bitte wenden Sie sich an das bauausführende Unternehmen Telekom Deutschland GmbH unter der Servicenummer: 0800 7733888.
Weitere Informationen zum Programm "Breitbandförderung des Bundes" erhalten Sie unter diesem Link. Die wichtigsten Informationen zum Verfahren lesen Sie in der Broschüre des BMVI "Mit 5 Schritten zum superschnellen Internet".
Vertrag zum Breitbandausbau geschlossen
Landkreis Potsdam-Mittelmark investiert kräftig in die digitale Infrastruktur
Am 12.09.2019 kamen in der Heimvolkshochschule am Seddiner See die BürgermeisterInnen und AmtsdirektorInnen des Landkreises Potsdam-Mittelmark zusammen, um der Vertragsunterzeichnung zwischen dem Landkreis Potsdam-Mittelmark und der Deutschen Telekom AG beizuwohnen. Landrat Wolfgang Blasig sprach vom „größten Infrastrukturprojekt des Landkreises“ und betonte die dringende Notwendigkeit nun endlich in die Umsetzung des mittlerweile 3 Jahre dauernden Vorhabens zu kommen. Dr. Klaus Benthin (Schulleiter der Heimvolkshochschule) berichtete von den Ergebnissen seiner Seminarumfragen, wonach der Breitbandausbau als essentiell für die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes gesehen wird. Herr Alexander Vogler (Leiter Technik OST der Deutschen Telekom) sprach von einem der größten Einzelprojekte, auch im bundesdeutschen Vergleich, welches die Telekom in den nächsten Jahren bearbeitet. Eine Investition von über 50 Mio € (davon rund 47 Mio € als öffentliche Förderung) ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und bedingt eine Kraftanstrengung in allen Bereichen.
Auf den Zeit- und Kostenplan angesprochen und der damit verbundenen Frage nach Verlässlichkeit der Zahlen und dem Ziel in 36 Monaten fertig zu sein, wurde von allen Seiten das klare Statement abgegeben, dass die Zeiten und Kosten vertraglich festgelegt sind und dieser Vertrag erfüllt wird. Für die Kommunen des Kreises war die Frage der Schulstandorte besonders wichtig. Durch das ausgelobte Förderprogramm zur Digitalisierung und Ausstattung der Schulen (Digitalpakt) ist es von großer Bedeutung, dass die Schulen einen Anschluss erhalten. Herr Gericke, Breitbandbeauftragter des Landkreises Potsdam-Mittelmark, wird diese Fragestellung mit in die Gesprächsrunden im Wirtschaftsministerium nehmen, um dafür eine unkomplizierte Lösung zu schaffen.
Abschließende Fördermittelbescheide sind da - Glasfaserausbau kann beginnen
05. Juni 2019 - Nach langer intensiver Arbeit erhielt der Breitbandbeauftragte des Landkreises, Karsten Gericke, die Information über die Fördermittelbescheide des Bundes zur Umsetzung des Förderprogrammes Breitbandausbau. Inzwischen sind diese am 5. Juni bei der Kreisverwaltung auch eingetroffen. Nun kann endlich mit der Umsetzung des Ausbaus begonnen werden. Bereits 2016 hatte der Kreistag Potsdam-Mittelmark beschlossen, dass der Landkreis die Aufgabe des Infrastrukturausbaus übernimmt. Nachdem Potsdam-Mittelmark im Juni 2017 die vorläufigen Fördermittelbescheide erhalten hatte, erfolgte die europaweite Ausschreibung. Im September 2018 wurde dann der Vertrag mit der Dt. Telekom AG unterschriftsreif ausgehandelt.
Als nächstes ist eine "Kickoff"-Veranstaltung geplant, bei welcher neben der Vertragsunterzeichnung auch die Damen und Herren Bürgermeister und Amtsdirektoren über den weiteren Werdegang informiert werden sollen.
Der Landkreis kann nun Investitionen von rund 48 Millionen Euro anschieben. Im Zuge der Umsetzung der Maßnahme innerhalb der nächsten 36 Monate erhalten ca. 12.000 Haushalte einen reinen Glasfaseranschluss (FTTH/B) und auch alle Schulen des Landkreises sowie etliche Gewerbegebiete werden davon profitieren.