Pflegekinder

Es gibt in unserer Gesellschaft Kinder und Jugendliche, die nicht in ihrer Familie leben können, weil ihre Eltern dauerhaft oder zeitweise nicht in der Lage sind für sie zu sorgen oder ihren Erziehungsauftrag auszuführen. In der Regel sind die Eltern dieser Kinder in eine Notlage geraten, die dazu führte, dass sie ihr Kind in die Betreuung anderer Familienangehöriger oder fremder Menschen geben müssen. Die Entscheidung zu einem solchen Schritt ist erfahrungsgemäß für Eltern und Kinder schwer.

Die Gründe hierfür können vielfältig sein (psychische oder physische Krankheiten, Suchtprobleme, Wohnungslosigkeit, Trennung etc.). Es sind Lebenssituationen, in denen Eltern an die Grenzen ihrer Möglichkeiten kommen und in denen bestehende Ressourcen nicht mehr ausreichen, um die Krise aus eigener Kraft zu bewältigen. Und wenn auch andere (ambulante) Hilfestellungen nicht mehr erfolgversprechend sind, kann die Unterbringung in einer Pflegefamilie eine geeignete Alternative sein.

Für diese Kinder ist dann eine Umgebung mit Erwachsenen wichtig, die sie ein Stück auf ihrem Lebensweg begleiten und an denen sie sich orientieren können. Es ist wichtig, dass die Pflegeeltern die Herkunft der Kinder in ihrer Bedeutung für das Kind würdigen und an einer angemessenen Kontaktgestaltung zu wichtigen Bezugspersonen mitwirken. Wenn es den leiblichen Eltern gelingt, die bestehende Krise zu überwinden und ihre Lebenssituation zu stabilisieren, kann auch die Rückführung des Kindes in seine Herkunftsfamilie möglich werden. Möglichkeiten und Grenzen werden immer im Einzelfall betrachtet. Im Unterschied zu einer Adoption behalten in der Regel die leiblichen Eltern das Sorgerecht für ihr Kind. In einigen Fällen wird diese Aufgabe auch auf einen Vormund oder Pfleger übertragen.

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